Donnerstag, 26.09.2024
Eine Zeitkapsel für das “Zentrum für Natur nach dem Bergbau”
Auf dem Gelände der Ökologischen Station Borna-Birkenhain e.V. ist der Bauprozess eines neuen Gebäudes mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten in vollem Gange. Das „Zentrum für Natur nach dem Bergbau“ (kurz ZeNaBe) wird im gleichnamigen Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert und soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Der aktuelle Bau- und Projektfortschritt wurde am letzten Donnerstag geladenen Gästen vorgestellt. Es waren Vertreter aus Stadtverwaltungen angrenzender Kommunen, Vereinen und Ehrenamtliche vor Ort. Gemeinsam wurde nach einer Vorstellung des Projekts und einer Einführung in die Prinzipien des nachhaltigen Gebäudebaus, die Baustelle begangen und eine Zeitkapsel im Rohbau platziert.
Die Farben des Waldes inspirieren das zukünftige Design des Hauses
Das Architektenteam stellte die Nachhaltigkeit des Gebäudes heraus, so sei der Bau laut David Knoke vom Architekturbüro schwarzFORMat besonders energieeffizient und folge einer organischen Form, die sich in den umgebenen Wald hervorragend integriere. Auch das Farbkonzept des Hauses in unterschiedlichen Grüntönen erinnere an den Aufbau von Wäldern. Das Haus soll Büroräume, Seminarräume und Platz für eine Ausstellung zum Thema „Natur nach dem Bergbau“ bieten und als zukünftige Anlaufstelle der ehrenamtlichen Neuseenland-Ranger fungieren.
Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Natur der Bergbaufolgelandschaft
So war nicht nur das neue Gebäude beim „Tag der offenen Baustelle“ im Fokus der Veranstaltung, nach einer kurzen Begrüßung durch die stellvertretende Geschäftsführung der Ökostation, wurden die Ergebnisse der letzten zwei Jahre des gesamten Projekts vorgestellt. Hier waren beispielsweise die ehrenamtlichen Neuseenland-Ranger erwähnt worden, die bereits zahlreiche Daten an den Seen im Südraum Leipzig gesammelt und auf problematische Nutzungen regelmäßig hingewiesen haben. Das Projekt konnte in Zusammenarbeit mit dem Anglerverband Leipzig e.V. auf Grundlage dieser Daten ein Besucherlenkungskonzept für den Haselbacher See erarbeiten, das im kommenden Jahr vorrausichtlich in die Umsetzung gehen soll. Diese und ähnliche Ergebnisse dienen laut der Projektmitarbeiterin Nina Büttner zur Sensibilisierung der breiten Öffentlichkeit gegenüber der Natur und sollen zu einer nachhaltige Tourismuslenkung im Neuseenland beitragen, die vielerorts bisher fehle. Das „Zentrum für Natur nach dem Bergbau“ mit der geplanten Ausstellung soll ebenfalls das Ziel verfolgen, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene für die umgebene Natur sensibilisiert werden, denn nur „wer die Natur kennt, wird sie auch schützen“. Es wird sich zeigen, inwiefern Probleme wie die illegale Müllablagerung oder die zahlreichen illegalen Feuerstellen durch eine verbesserte Besucherlenkung und Sensibilisierung verringert werden können.