Anschaffung von Mahdtechnik
Kreiselwender und Kreiselschwader
Mit Unterstützung aus dem ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) konnte die Naturförderungsgesellschaft Ökologische Station Borna-Birkenhain e.V. zur Pflege naturschutzfachlich wertvollen Offenlandschaften Mahdtechnik anschaffen. Mit dem Kreiselwender und Kreiselschwader können wir in Eigenregie eine regelmäßige Pflege von fachlich besonders wertvollen Offenland-Biotopen, Arthabitaten und Lebensräumen im Südraum Leipzig sicherstellen.
Rundballenpresse
Ebenfalls Dank Unterstützung aus dem ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) gehört seit diesem Jahr auch eine Rundballenpresse zu unserem Inventar und damit ist nun auch die Beräumung in Eigenregie möglich. Um die Wiesenpflege fachlich ordnungsgemäß durchführen zu können (Mahd und Beräumung), war die Anschaffung einer Rundballenpresse notwendig. Die Pflege dient dem Erhalt von artenreichem Offenland. Im Hinblick auf ökologische und ökonomische Belange sollte das Mahdgut fachgerecht verarbeitet werden und für die Tierhaltung im Winter aufbereitet werden. Die von der Ökologischen Station, rein unter Aspekten des Natur- und Artenschutzes gehaltenen Skudden, Moorschnucken und Zackelschafe benötigen auch im Winter Futter. Das auf den Wiesen anfallende Mahdgut wird als Winterfutter für die Weidetiere aufgearbeitet.
Doppelmessermähwerke
Damit bei der Mahd verstärkt die Aspekte des Insektenschutzes berücksichtigt werden, haben wir uns entschieden Doppelmessermähwerke anzuschaffen. Das Dank Unterstützung aus dem ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) möglich war. Durch den Einsatz von schneidenden Werkzeugen können die Insektenverluste und auch die Verluste an Amphibien und Kleinsäugern auf der zu mähenden Fläche deutlich reduziert werden. Weiterhin ist zu beachten, dass bei einer Schnitthöhe von 10-12cm die Verletzungs- und Tötungsrate wesentlich geringer ist. Doppelmessermähwerke sind bis auf eine Schnitthöhe von 15cm einstellbar. Nach der Mahd mit einem Rotationsmähwerk regenerieren sich die Pflanzen durch “Ausbluten” der Triebe langsamer und durch den tieferen Schnitt entstehen stärkere Grasnarbenschäden. Diese negativen Auswirkungen sind bei einem Doppelmessermähwerk nicht gegeben.
Anschaffung eines Transportanhängers für Weidetiere
Durch die Ökologische Station Borna-Birkenhain erfolgt die Pflege zahlreicher, kleinflächiger Wiesenflächen und faunistisch wertvoller Offenlandlebensräume. Darunter befinden sich mehrere Streuobstwiesen, Frischwiesen, Feuchtwiesen und Halbtrockenrasen, die verstreut im Umfeld von Borna liegen. Entsprechend der Ansprüche der einzelnen Grünlandfläche und unter Berücksichtigung der behördlichen Empfehlungen erfolgt auf mehreren Flächen eine naturschutzgerechte Beweidung mit Schafen. Da die Fläche zum Teil recht klein sind und unter Beachtung der Vorgabe von Weidepausen, müssen die Schafe mehrfach umgesetzt werden.
Es ist der Einsatz eines Transportanhängers notwendig, der sowohl die Klimabilanz als auch das Tierwohl berücksichtigt. Der neue Anhänger besitzt optimale Belüftungsschlitze und bietet den Weidetieren einen sicheren Stand sowie eine weiche Federung, was vor allem auf den unebenen Feldwegen von Vorteil ist. Durch den Einsatz eines Doppelstockhängers kann die Anzahl der Fahrten beim Umsetzen der Weidetiere reduziert werden.
Auch diese Anschaffung konnte Dank Unterstützung aus dem ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) umgesetzt werden.
Aufbau eines Weidezauns zur Fortführung der Beweidung
Ein weiteres Vorhaben ist der Aufbau eines Weidezaunes zur Fortführung der Beweidung/Sicherung des Offenlanderhalts mit Schafen und Ziegen im Bereich der Innenkippenzufahrt Bockwitz, SPA Nr. 15 sowie FFH Nr. 228 Bergbaufolgelandschaft Bockwitz sowie NSG Bockwitz.
Die Bergbaufolgelandschaft Bockwitz liegt im Südosten von Leipzig und ging aus dem Braunkohletagebau Borna-Ost/Bockwitz hervor. Die naturräumliche Ausstattung zeigt sich heute in einem Komplex von Tagebaurestlöchern, durch Grundwasserwiederanstieg zu Stillgewässern entwickelt, verbindenden Hohlformen, umgebenden Böschungssystemen, ausgedehnten Verlandungsflächen, angrenzend Rohböden, Mager- u. Trockenrasen, Aufforstungen und Gehölzaufwuchs, Hecken und Saumgesellschaften. Der ehemalige Tagebau verfügt damit über eine äußerst spezifische Landschaftsausstattung und bietet damit beste Voraussetzungen als Lebensraum hochspezialisierter Arten.
Mit dem Ziel, verbuschtes Offenland für geschützte Brutvogelarten zu erhalten, begann die Ökologische Station Borna-Birkenhain bereits im Jahr 1997 mit der Beweidung der Innenkippenzufahrt Bockwitz durch Schafe. Der als Knotengeflecht installierte Weidezaun wurde mit Einsatz von Fördermitteln errichtet. Nach über 20 Jahren wird der Zaun nicht mehr seiner Bestimmung gerecht.
Zum Erhalt der Brutvorkommen geschützter Brutvogelarten ist es zwingend erforderlich, die extensive Beweidung fortzuführen. Um das weitere Aufkommen von Ölweide und Sanddorn zu verhindern, ist ergänzend zur Schafbeweidung der Einsatz von Ziegen erforderlich. In Hinblick auf diese beiden Tierarten, um ein Ausbrechen der Weidetiere zu verhindern, ist die Installation eines massiven und sichereren Weidezaunes unabdingbar.
Der Aufbau des 2.000 m langen Weidezaunes wurde im November 2022 begonnen und Ende Februar 2023 beendet.
Auch dieses Vorhaben konnte Dank Unterstützung aus dem ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) umgesetzt werden.